Terpene und Trichome – Die Geheimnisse der Cannabis-Pflanze

Nahaufnahme einer Cannabispflanze. Man erkennt deutlich die Trichome

Einführung 
Terpene und Trichome sind zwei der faszinierendsten und wichtigsten Bestandteile der Cannabispflanze. Sie beeinflussen nicht nur das Aroma und den Geschmack, sondern haben auch maßgeblichen Einfluss auf die Wirkung und Qualität des Endprodukts.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, was Terpene und Trichome genau sind, welche Funktionen sie erfüllen, wie sie entstehen und wie du ihre Produktion optimieren kannst.

Was sind Terpene? 
Terpene sind aromatische Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen, darunter auch in Cannabis. Sie sind für den charakteristischen Duft und Geschmack der verschiedenen Cannabissorten verantwortlich. Terpene spielen eine wichtige Rolle in der Natur, da sie Pflanzen vor Fressfeinden schützen und sie gleichzeitig für Bestäuber wie Bienen attraktiv machen.

Hauptfunktionen von Terpenen in Cannabis: 
1. Aroma und Geschmack: Terpene sind der Grund, warum jede Cannabissorte ihren eigenen unverwechselbaren Geruch und Geschmack hat – von erdigen Noten bis hin zu fruchtigen oder würzigen Aromen.
2. Synergie-Effekte (Entourage-Effekt): Terpene wirken zusammen mit Cannabinoiden wie THC und CBD und beeinflussen die Gesamtwirkung von Cannabis. Sie können die psychoaktive Wirkung verstärken oder mildern und tragen zum individuellen Erlebnis jeder Sorte bei.
3. Medizinische Eigenschaften: Einige Terpene haben entzündungshemmende, schmerzlindernde oder beruhigende Eigenschaften und tragen zu den medizinischen Vorteilen von Cannabis bei.

Wichtige Terpene und ihre Effekte: 
Myrcen: Hat eine erdige Note und wirkt entspannend. Es kommt häufig in Indica-Sorten vor.
Limonen: Bekannt für seinen zitrusartigen Geruch, hebt die Stimmung und wirkt stresslindernd.
Caryophyllen: Hat einen würzigen Duft, wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Linalool: Verleiht Lavendel sein Aroma und wirkt beruhigend sowie angstlösend.

Was sind Trichome? 
Trichome sind winzige, haarähnliche Strukturen auf der Oberfläche der Cannabispflanze, insbesondere an den Blüten, Blättern und Stängeln. Sie sind die Produktionsstätten für Cannabinoide (wie THC und CBD), Terpene und Flavonoide. Trichome sehen unter einem Mikroskop wie kleine, pilzförmige Kristalle aus und sind verantwortlich für das frostige Aussehen hochwertiger Blüten.

Hauptfunktionen von Trichomen: 
1. Schutz: Trichome schützen die Pflanze vor UV-Strahlen, Schädlingen und extremen Witterungsbedingungen. Ihre klebrige Oberfläche kann Insekten abwehren.
2. Produktion von Cannabinoiden und Terpenen: Trichome sind die Quelle aller Cannabinoide und Terpene, die die Qualität und Potenz von Cannabis ausmachen.
3. Pflanzliche Verteidigung: Die Produktion von Terpenen und anderen Verbindungen in den Trichomen hilft der Pflanze, Fressfeinde abzuwehren.

Wie entstehen Trichome?
Trichome entwickeln sich während des gesamten Wachstums der Cannabispflanze, sind aber besonders während der Blütephase präsent. Die Produktion nimmt zu, wenn die Pflanze gestresst ist, um sich vor äußeren Bedrohungen zu schützen. Faktoren wie Lichtintensität, Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Anzahl und Qualität der Trichome.

Wie fördert man die Produktion von Terpenen und Trichomen? 
Die Maximierung von Terpenen und Trichomen ist das Ziel vieler Grower, da diese die Potenz, den Geschmack und das Aroma des Endprodukts maßgeblich beeinflussen. Hier sind einige Tipps, wie du die Produktion steigern kannst:
1. Optimales Licht: Die richtige Beleuchtung ist entscheidend. UV- und Blaulicht fördern die Trichomproduktion, da die Pflanze mehr Harz als Schutz produziert. Spezielle UV-Lampen, wie UVA/UVB-Lampen, können den Effekt verstärken.
2. Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrollieren: 
Halte die Temperatur während der Blütephase bei etwa 20-26°C und die Luftfeuchtigkeit bei 40-50%. Zu hohe Temperaturen können die Terpenproduktion verringern und Trichome schmelzen lassen.
3. Richtige Nährstoffe: Eine ausgewogene Ernährung, besonders in der Blütephase, ist entscheidend. Phosphor und Kalium spielen eine wichtige Rolle bei der Harzproduktion.
4. Stressmethoden anwenden: Methoden wie „Light Deprivation“ oder das vorsichtige „Schocken“ der Pflanze (z. B. durch Temperaturschwankungen kurz vor der Ernte) können die Trichomproduktion anregen, da die Pflanze versucht, sich zu schützen.
5. Erntezeitpunkt: Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend, um die Trichome in ihrem optimalen Zustand zu ernten. Nutze eine Lupe oder ein Mikroskop, um die Farbe der Trichome zu beobachten. Trichome, die milchig-weiß sind, weisen auf den höchsten THC-Gehalt hin, während bernsteinfarbene Trichome auf eine stärker beruhigende Wirkung hinweisen.
6. Schonende Trocknung und Lagerung: Um Terpene nicht zu verlieren, sollte die Trocknung bei einer Temperatur von etwa 18-22°C und einer Luftfeuchtigkeit von 45-55% erfolgen. Die richtige Lagerung in dunklen, kühlen Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit hilft, die Qualität langfristig zu erhalten.

Fazit 

Terpene und Trichome sind die Herzstücke der Cannabispflanze, die maßgeblich den Charakter, die Qualität und die Wirkung des Endprodukts bestimmen. Mit den richtigen Techniken und etwas Know-how können Grower die Produktion dieser wertvollen Bestandteile optimieren und so das volle Potenzial ihrer Pflanzen ausschöpfen. Ob für den medizinischen Gebrauch, zum Entspannen oder für besondere Aromen – die Welt der Terpene und Trichome bietet unendliche Möglichkeiten.

Solltest du noch Fragen, oder Ergänzungen dies bezüglich haben, schreibe es bitte in die Kommentar.

Vielen Dank und beste Grüße,
euer Michel

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